Visitation

Wed, 23 Oct 2024 18:36:56 +0000 von Burkhard Brömme

Was ist das?
Von September 24 bis März 25 werden die Gemeinden der Region Herzberg-Hattorf von Ulrike Schimmelpfeng, der Superintendentin des Kirchenkreises Harzer Land, visitiert.
Immer, wenn ich in meinem Leben umgezogen bin, habe ich festgestellt, dass unser neues Zuhause mehr und mehr dadurch zum guten neuen Zuhause wird, dass Freunde und Verwandte zu Besuch kommen und wir gemeinsam alles anschauen und besprechen. Dadurch kamen wir für mein Gefühl so richtig an in der neuen Umgebung.
So ähnlich ist es mit der Visitation, auch wenn dafür niemand umziehen muss. Eine Gemeinde ist unterwegs, lebt Gottes Wort und tut ihre Arbeit in Gottes Sinn. Da gibt es automatisch mal Veränderungen, in diesem Jahr zum Beispiel die neu gebildeten Kirchenvorstände. Da läuft mal eine Gruppe aus, sie hatte ihre gute Zeit. Da entsteht auch mal Neues und in jedem Fall ändern sich auch die Rahmenbedingungen, in denen die Gemeinde in der Gesellschaft unterwegs ist.
Da ist es gut, ab und zu innezuhalten, quasi eine kurze Rast einzulegen, zu schauen und ähnlich wie in einem intensiven Gespräch mit Freunden zu bereden: was war in der letzten Zeit los? Wie geht es uns miteinander? Was kommt auf uns zu?
Um solche Fragen geht es in der Visitation. In unserer Landeskirche ist sie definiert als ein geschwisterlicher Besuchsdienst: als Superintendentin komme ich in Ihre Gemeinde und schaue mit Ihnen gemeinsam hin: wie leben Sie Kirche an diesem Ort? Wo möchten Sie künftig etwas anders machen? Wie können wir Kirche in den sich verändernden Rahmenbedingungen am besten gestalten? Ich komme nicht allein, sondern verschiedene Menschen beteiligen sich mit ihren Kompetenzen: z.B. schaut der Orgelrevisor, wie der Zustand der Orgel grade ist und gibt Empfehlungen, falls etwas repariert werden muss. Der Beauftragte für die Konfirmand*innenarbeit überlegt mit den Verantwortlichen, wie wir uns in diesem Bereich noch jugendgemäßer und zugleich unserem Auftrag entsprechend aufstellen können.
Die Visitation ist auch ein Anlass, mit Verantwortlichen in Kommunen, Schulen, möglicherweise auch Firmen oder Vereinen ins Gespräch zu kommen: Wie geht es Euch eigentlich zur Zeit? Wo drückt der Schuh? Und auch umgekehrt: Wie erlebt ihr Eure Kirchengemeinde?  Was sind Eure Wünsche?
Alle Gespräche haben wertschätzenden Charakter. Am Ende überlegen Kirchenvorstände und Visitierende gemeinsam, welche Ziele in der kommenden Zeit wichtig sein können. 
Im besten Fall fühlen Sie sich anschließend ein bisschen mehr Zuhause in Ihrer Gemeinde, so wie ich, wenn ich mit Bekannten und Verwandten mein neues Zuhause und seine Umgebung entdeckt habe und auch mithilfe ihrer Eindrücke und Anregungen das neue Umfeld zu meinem vertrauten Terrain gemacht habe.
Ich bin gespannt, Sie und Ihre Gemeinden (noch) besser kennenzulernen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. 
Ihre Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng
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