Von Kirsten Buchwald | Harz Kurier
Herzberg. Die ostdeutsche Band „Karussell“ kommt in die Stadt. Sie bringt eine lange Geschichte mit. Was man wissen muss und wo es Karten gibt
Rock aus alter Zeit: Die Band „Karussell“ kommt nach Herzberg. Am Samstag, dem 29. Juni, spielen die Rocker in der Nicolaikirche in Herzberg „Karussell-Hits aus zehn Alben“, wie die Band ankündigt. Darunter werden wohl auch Hits vom aktuellen Album „Unter den Sternen“ sein.
Das Konzert in der Nicolaikirche Herzberg wird für die Band in zweierlei Hinsicht ein ganz besonderes werden, heißt es in einer Pressemeldung: Es ist das erste Konzert in einer Kirche der alten Bundesländer und es ist die Kirche, in der der Karussell-Social-Media Manager Swen Pape getauft und konfirmiert wurde. Herzberg ist sein Heimatort.
Die wichtigen Daten:
Datum: 29. Juni
Ort: Nicolaikirche Herzberg
Einlass: 18 Uhr
Konzertbeginn: 20 Uhr
Ende: geplant gegen 22.15 Uhr
Die lange musikalische Reise der Band „Karussell“ beginnt 1976
Karussell hat eine lange musikalische Geschichte: Im April 1976 gründete Wolf-Rüdiger Raschke die Band erst mal als Leipziger Amateurformation. Reinhard Huth, Claus Winter, Lutz Kirsten und Bernd Schumacher waren die ersten Bandmitglieder. Später kamen Peter Gläser und Jochen Hohl dazu. Erste Rundfunkproduktionen brachten der Band Spitzenplätze in den damaligen Sendungen wie „Beatkiste“, „Notenbude“ und „Metronom“.
Die erste Single wurde bei Amiga mit den Titeln „Entweder oder“ und „Der Gitarrist“ veröffentlicht, produziert vom Rundfunk der DDR. Es folgten Fernsehauftritte in den Sendungen „rund“, „Stopp Rock“, „bong“, „phon“ sowie Live-Konzerte, die für das Fernsehen mitgeschnitten wurden.
Melodiebetone Rockmusik - das war die Stärke der Band, in der alle Mitglieder komponierten und arrangierten. Beim Texten half später auch der Leipziger Texter Kurt Demmler. Hinzu kamen Andreas Hentschel, Michael Sellin und Gisela Steineckert. „Die kritischen, poetischen Texte greifen Alltagsprobleme auf, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben“, heißt es auf der Webseite der Band.
„Die kritischen, poetischen Texte greifen Alltagsprobleme auf, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben.“
"Zitat auf der Webseite der Band"
Dann endlich kommt das Jahr 1987 und damit der Superhit: „Als ich fortging“. Dafür gab‘s den silbernen „Bong“ und Fernsehzuschauer konnten den Song unter anderem im „Polizeiruf“ hören, im „Tatort“ und in der „Lindenstraße“.
Eine der populärsten Rockbands der DDR unterwegs
2006 sang José Carreras mit Dirk Michaelis „Als ich fortging“ in seiner Benefiz-TV-Gala. Weitere Fernsehsendungen und Live-Konzerte machten Karussell zu einer der populärsten Rockbands der DDR. Tourneen fanden in der damaligen Sowjetunion, Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Finnland, Dänemark, Schweden, Frankreich, Kuba und Uruguay statt.
1991 war dann erst mal Schluss mit Musik: Die Band trennte sich. Mehr als ein Jahrzehnt dauert es, bis es wieder etwas zu hören gibt: Das Comeback im Jahr 2007 wartet auf mit Rainhard Huth, der als Musiker der ersten Stunde schon mit dabei war. Neuer Frontman wird Joe Raschke. Auch mit dabei: Jan Kirsten, Benno Jähnert, Hans Graf, Reinhard Huth und Wolf Rüdiger Raschke. Das 2011 erschienene Album „Loslassen“ zeigt: Die Band ist wieder da.
Es gibt weitere Platten, sogar eine Film „Karussell – Vier Tage auf Hiddensee“ und natürlich Konzerte.
Hier gibt es im Altkreis Osterode Karten im Vorverkauf:
-Eiscafé Martini, Hauptstraße 125, Bad Lauterberg
-Ute Wieczorek, Harzstraße 38, Scharzfeld
-Musikhaus Funke GmbH, Marienvorstadt 2, Osterode
-M-Com Maik Zwickert, Kornmarkt 18, Osterode
-Schreibwaren Lachnit, Marktplatz 31, Herzberg
-EP:Pahl, Hauptstraße 61, Herzberg
-Pfeffer & Minz‘, Clean-Park, Lönsstraße 2, Herzberg
-Touristeninformation Herzberg, Marktplatz 32
-Nicolaigemeinde Herzberg, Gemeindebüro, Heidestraße 14
-Kinowelt Herzberg, Hauptstraße 42a
Wer es bequem mag, der kann auch sich die Tickets online buchen: